YouTube weitet Faktenchecks auf Deutschland aus
24 Sep, 2020 – Lesedauer: [[read-time]] Minuten
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In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass immer mehr Menschen YouTube dazu nutzen, um Nachrichten und Informationen aufzunehmen. Sie wollen sich über anstehende Wahlen informieren, Themen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten oder sich über tagesaktuelle Nachrichten informieren. In jüngster Zeit hat die weltweite COVID-19-Pandemie erneut bestätigt, wie wichtig es für die Nutzerinnen und Nutzer ist, korrekte und vertrauenswürdige Informationen zu erhalten. Aus diesem Grund verbessern wir unser Nachrichtenangebot auf YouTube kontinuierlich, einschließlich der Hervorhebung verlässlicher Informationsquellen auf der gesamten Website. Unsere Faktencheck Infobereiche gibt es bereits in USA, Brasilien und Indien, heute weiten wir diese auch auf Deutschland aus.
Mit dem Faktencheck-Feature führen wir eine weitere Möglichkeit ein, Nutzerinnen und Nutzern verlässliche Informationen aufzuzeigen. Zum Beispiel helfen unsere Eilmeldungen und Top-News auf YouTube, Informationen aus zuverlässigen Quellen sowohl direkt auf ihrer YouTube-Startseite als auch bei der gezielten Suche nach Nachrichtenthemen zu finden. Bereits 2018 haben wir Infobereiche eingeführt, die ein breites Spektrum an Hintergrundinformationen anbieten. Dazu zählen sowohl Links zu Quellen, zu Themen, über die seit langem Fehlinformationen verbreitet werden (z.B. "Flache Erde"-Theorien), aber auch neuerdings Links zur WHO oder lokalen Gesundheitsbehörden für Videos und Suchanfragen im Zusammenhang mit COVID-19. Wir setzen diese Bereiche jetzt zusätzlich ein, um eine weitere Herausforderung zu bewältigen: Fehlinformationen, die als Teil eines schnelllebigen Nachrichtenzyklus, häufig durch unbegründete Behauptungen und Ungewissheit aufkommen können (zum Beispiel eine falsche Meldung, dass COVID-19 eine Biowaffe sei). Unsere Infobereiche zur Faktenprüfung bieten in diesen Situationen Kontext, indem relevante, von Dritten überprüfte Artikel über die Suchergebnisse von entsprechenden Anfragen platziert werden. Auf dieser Grundlage können unsere Nutzer eigene informierte Entscheidungen treffen.
Es gibt einige wenige Faktoren, die bestimmen, ob bei einer Suche ein Faktencheck-Informationspanel angezeigt wird. Am wichtigsten ist, dass ein entsprechender Faktencheck-Artikel von einem berechtigten Faktenchecker verfügbar sein muss. Und um die Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern mit denen von uns bereitgestellten Informationen abzugleichen, werden Faktenchecks nur dann angezeigt, wenn nach einer ganz bestimmten Aussage gesucht wird. Wenn jemand z.B. nach "gibt es in Sachsen eine Flut” sucht, wird ihm eventuell ein relevanter Faktencheck-Artikel angezeigt. Bei einer allgemeineren Suchanfrage wie "Flut" wird dieser möglicherweise nicht gelistet. Alle Faktencheck-Artikel müssen außerdem unseren Community-Richtlinien entsprechen.
Unser Faktencheck-Informationspanel stützt sich auf ein offenes Netzwerk von unabhängigen Verlagen und Faktencheck-Organisationen und nutzt das ClaimReview-Tagging-System. Alle Verlage, die deutschsprachige Inhalte produzieren, sind eingeladen, daran teilzunehmen, insofern sie die öffentlich zugänglichen ClaimReview-Standards erfüllen und entweder ein verifizierter Unterzeichner des Grundsatzkatalogs des International Fact-Checking Network (IFCN) oder ein anerkannter Verleger sind. Ein halbes Dutzend deutscher Verlage und Faktencheck-Organisationen nutzen bereits das Tool, darunter Correctiv und BR24 und wir freuen uns, wenn weitere Verlage dazu stoßen.
Es wird etwas Zeit dauern, bis unsere Systeme ihr volles Potenzial erreicht haben. Dafür werden sie dann aber noch reibungsloser und präziser arbeiten, damit das Faktencheck-Feature im Laufe der Zeit auf weitere Länder ausgedehnt werden kann. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, die YouTube-Community zu schützen – und der Ausbau unserer Faktenchecks ist nur einer, aber ein sehr wichtiger, der vielen kleinen und großen Schritte, die wir unternehmen, um zuverlässige Quellen hervorzuheben, unseren Nutzerinnen und Nutzern relevante und verlässliche Informationen zu liefern und die Verbreitung schädlicher Fehlinformationen auf YouTube weiter einzudämmen.