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Kreative Blockade? Dann ist es vielleicht Zeit für ein anderes Genre

Neue Formate auf YouTube erfolgreich entwickeln

Als ich auf YouTube Comedy-Inhalte erstellte, habe ich mich voll und ganz auf dieses Genre versteift. Ich habe mir Videos von anderen Comedians angesehen und nur darauf geachtet, wie sie ihre Abonnentenzahlen gesteigert haben. Ich hab mich mit ihnen ausgetauscht und auch mal mit ihnen zusammengearbeitet. Für mich zählte auf YouTube nur Comedy. 

 

Natürlich war mir bewusst, dass es auch andere Genres gibt, aber ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht. Ich war schließlich stolzes Mitglieder der Community, die Zuschauer mit ihren Videos zum Lachen brachte. Das waren meine Leute! Warum hätte ich mir über eine andere Zielgruppe Gedanken machen sollen?

 

Dann begann ich, für YouTube zu arbeiten. 

 

Mein Manager hat meinen neuen Job als Content Strategist ziemlich treffend beschrieben: „Du musst verstehen, welche kreativen Formate auf YouTube funktionieren und warum, und sie der Community erklären.“

 

Es ging also allgemein um kreative Formate auf YouTube – nicht nur darum, was in Sachen Comedy funktioniert.

 

Ich musste mich mit der gesamten Plattform befassen und mich unter anderem mit Dingen wie technischen Rezensionen, Gaming, Backen, Challenges, Nachrichten, Music, VR oder ASMR vertraut machen. 

 

Dadurch war ich in der Lage, die unglaubliche Vielfalt der Creator-Community besser zu verstehen. Ich hatte das Gefühl, immer tiefer in die Materie einzutauchen, und studierte leidenschaftlich Videomesswerte. 

 

Im Laufe der Jahre entdeckte ich Formate und Strategien, die in anderen Genres bisher völlig unbeachtet geblieben waren. Mit ein bisschen Einfallsreichtum konnten sie aber problemlos auf andere Bereiche übertragen werden. Hier sind drei Beispiele dafür:

1. Lifestyle: „Vlogmas“ zum Fest

Lifestyle-Creator wie Alisha Marie laden rund um die Feiertage am Jahresende oft zahlreiche Videos im Rahmen einer täglichen Serie namens „Vlogmas“ hoch. Auch Creator, bei denen neue Inhalte normalerweise nur zweimal pro Monat erscheinen, legen dann plötzlich einen Zahn zu und veröffentlichen zwölf oder mehr Videos nacheinander. Dadurch steigen manchmal nicht nur die Aufrufe, sondern auch der Umsatz, da Werbetreibende während des Weihnachtsgeschäfts oft ihr Budget erhöhen. 

 

Erkenntnis: Ein höheres Uploadvolumen mit vergleichsweise einfacheren Videos könnte den Kanalerfolg steigern – und zwar unabhängig von der Jahreszeit.


2. Technische Rezensionen: Vergleiche

Creator, die technische Rezensionen machen, vergleichen oft verschiedene Produkte miteinander. Marques Brownlee macht das zum Beispiel oft. Diese Vergleiche können effektiv sein, da die Zuschauer gespannt sind, wie das Ergebnis ausfallen wird. Das sorgt für eine stärkere Zuschauerbindung. 

 

Erkenntnis: Könnten solche Vergleiche auch bei dem eigenen Genre funktionieren? Welche Produkte oder Konzepte würdest du miteinander vergleichen?

3. Gaming: Hinter den Kulissen

YouTube-Gamer wie Fuslie bieten manchmal exklusive Einblicke und zeigen ihr Gaming- und Aufnahme-Equipment. Die Idee könnte auch bei anderen Genres funktionieren, da Zuschauer gern hinter die Kulissen blicken und wissen möchten, wie Videos gemacht werden. 

 

Erkenntnis: Welche Kamera wird verwendet? Welches Mikrofon? Welche Bearbeitungssoftware?  


Für diese Überlegungen gibt es jede Menge Tools und Artikel, um Top-Videos nach Kategorie auszuwählen. Sie dienen als Grundlage dafür, Videos zu analysieren, Formate und Strategien zu finden und zu prüfen, welche davon für den eigenen Kanal geeignet wären. 

 

Ein erfolgreicher Kanal kann viel Arbeit bedeuten. Daran erinnere ich mich nur zu gut. Es kann einen echt an die Grenzen der Kreativität bringen, jede Woche oder öfter neue Inhalte hochzuladen. Also, wenn du das nächste Mal eine Blockade hast, könntest du es mal mit neuen Genres probieren. Sieh dir an, was dort so veröffentlicht wird und welche neuen Ideen du auf deinem Kanal umsetzen könntest.