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Der Hamburger Gil Grobe knackt die 10 Millionen Abos mit Eiscreme-Videos

Aus einem Zimmer seiner Wohnung im Hamburger Norden produziert Gil Grobe Videos von Eisvariationen für die Welt. Die meisten Fans sind in den USA.

Gil Grob in seinem Studio in seiner Hamburger Wohnung

Leidenschaft, Durchhaltevermögen, zwei Spachtel und jede Menge Kreativität – mit diesen Zutaten hat der charismatische Hamburger Gil Grobe (40) seinen YouTube-Kanal „Ice Cream Rolls“ in ein internationales Erfolgsrezept verwandelt. Als der vierte deutsche YouTube Kanal hat er die Schallmauer von 10 Millionen Abonnenten auf der Plattform durchbrochen. Und das zunächst ganz hands-on mit gußeiserner Bratpfanne aus den heimischen vier Wänden heraus. Im neuen Creator Podcast „Meine YouTube Story“ gibt Gil Einblicke in seine ungewöhnliche Geschichte. 


Angefangen hat alles mit der Hochzeit eines Freundes in Singapur. Nordlicht Gil nutzte die Gunst der Stunde, um mit dem Rucksack weiterzuziehen und Thailand zu erkunden. Als er vor einem Eisstand eine lange Menschentraube sah, hätte er sich nicht träumen lassen, wo diese Reise ihn am Ende hinführen würde. Mit dem Smartphone hielt er fest, wie mit geübten Handgriffen aus einer flüssigen Milcheismischung und unterschiedlichsten Zutaten wie frischen Früchten und Schokolade köstliche kleine Eisrollen zusammengespachtelt wurden. Das Urlaubsvideo mit dem neuen Foodtrend aus Fernost wurde sein erster Viralhit und zählt mittlerweile mehr als 13,6 Millionen Aufrufe. Das Sahnehäubchen: Er verdiente mit dem Hochladen des Videos auch noch 100 Dollar. Damit war für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen, den lang gehegten Wunsch nach einem eigenen YouTube-Kanal Wirklichkeit werden zu lassen.


„Ich hätte mir nicht einmal träumen lassen, überhaupt auf 100.000 Abonnenten zu kommen“, erinnert sich Gil an seine Anfänge. „Und jetzt halte ich den Diamond Play Button in Händen – das macht mich echt stolz.“ Mit dem „Diamond Play Button“ von YouTube werden Kanäle ausgezeichnet, die mehr als 10 Millionen Abonnenten erreichen. Und die kommen im Fall von Ice Cream Rolls aus der ganzen Welt. Die meisten Views verzeichnet er aus den USA, aber auch in Asien – insbesondere Indonesien, Malaysia und zuletzt Indien – begeistert das „Braten mit Kälte“, wie Gil sein Handwerk auch umschreibt. Aber was genau fasziniert die Menschen so sehr an den Videos, in denen man vom Creator selbst nicht mehr als seine geschickten, flinken Hände sieht?

„Ich denke, es ist einfach die richtige Mischung aus ‚satisfying content‘, also dem guten Gefühl, dass man beim Zuschauen hat und ASMR“, so der vegane Eisliebhaber. ASMR, das steht für Autonomous Sensory Meridian Response, und beschreibt ein Phänomen, das auf YouTube eine große Community gefunden hat. Dabei sorgen Flüstern oder beruhigende Geräusche – wie Regen an der Fensterscheibe oder eben das Spachteln von Eiscreme – bei vielen Usern für ein wohliges Gefühl. Aber auch Gil weiß, dass am Ende die besten Zutaten nichts nützen, wenn die nötige Prise Beharrlichkeit fehlt. Gerade am Anfang musste der gelernte Mediaplaner oft die Zähne zusammenbeißen, um zunächst noch neben seiner Festanstellung bei einer Hamburger Agentur sämtlichen Content in Eigenregie zu produzieren. Ganz zu schweigen von der Suche nach der richtigen Rezeptur. Doch Gils Durchhaltevermögen hat sich auch in dieser Hinsicht ausgezahlt: Inzwischen vermarktet er sein Pulver für die perfekte Ice Cream Roll Konsistenz im eigenen Webshop. 


Seitdem der sympathische Hanseat seinen Job gekündigt und sich mit einer eigenen GmbH selbständig gemacht hat, liegt seine Haupteinnahmequelle auf YouTube. Dank Anzeigen und Kanalmitgliedschaft plant Gil aktuell den Umzug in ein neues, großes Wohlfühl-Büro. Schließlich beschäftigt er mittlerweile auch einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat bereits Ideen für weitere Videoformate – auch ganz ohne Eiscreme. „Wir stehen ja noch am Anfang“, sagt Gil und es ist ihm zuzutrauen, dass er irgendwann auch noch die 20 Millionen Marke knackt. 


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Sie wollen weitere spannende Creator wie Gil kennenlernen oder wissen, wie man auf YouTube sogar eine spektakuläre Million Abos knacken kann? Dann bekommen Sie bei unserem neuen Podcast „Meine YouTube Story“ das richtige für Kopf und Ohren. Georg Nolte, Pressesprecher von YouTube im deutschsprachigen Raum, trifft hier auf erfolgreiche YouTube Creator und spricht mit ihnen über ihre Anfänge und Geheimnisse hinter ihrem Erfolg sowie ihre Tipps und Tricks für Anfänger. 

„Meine YouTube Story“ finden Sie auf den gängigen Podcast-Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Amazon Music und natürlich auch auf YouTube